1315  Omelette à la Norvégienne

«Wie die Omelette surprise à la Norvégienne den Weg in unsere Familie fand bleibt ein Rätsel, denn ein Elisabeth Fülscher Kochbuch besass meine Mutter nicht. Dieses Rezept stammt aus einer Zeit, in der noch nicht jeder Haushalt ein Kühlschrank oder gar ein Tiefkühlgerät hatte. Damals gab in den Gemeinden noch so genannte Kühlhäuser in denen man Tiefkühlfächer mieten konnte! Glacé war noch etwas exklusives vor allem in dieser Kombination, „überbacken und flambiert“ mutete das Ganze schon etwas exotisch an.

Für uns Kinder war es jedes mal ein Erlebnis, wenn es dieses Dessert gab. Die Früchte waren Pfirsiche aus der Dose, was natürlich auch typisch für jene Zeit war. Die Löffelbiscuits wurden mit Saft aus der Dose beträufelt. Den restlichen Saft tranken wir dann noch aus der Dose! Es herrschte immer eine gewisse Hektik beim Zubereiten, denn das Dessert konnte nicht vorbereitet werden, da unser Tiefkühlfach im Kühlschrank gerade mal für die 500 g Packung Vanilleeis Platz bot. Jeder hatte also seine Aufgabe. Wir Kinder zogen die Vorhänge zu, die Mutter brachte das Dessert auf den Tisch, der Vater stand mit dem vorgewärmten Cognac bereit zum Flambieren. Gespannt schauten alle auf das brennende Objekt.

Dieses Rezept scheint auf den ersten Blick etwas aufwändig und kompliziert zu sein. Ist es aber nicht, da sich dieses Dessert sehr gut vorbereiten lässt. Zudem kann das Vanilleeis gut durch ein hochwertiges Fertigprodukt ersetzt werden. Sehr schön sieht das Dessert in kleinen Souffléeförmchen aus.

Wer einen Showeffekt möchte flambiert die Omelette surprise à la Norvégienne. Dazu sollte das Ganze jedoch in einer geeigneten Gratinform zubereitet werden. Diese Süssspeise wird vor den Gästen flambiert und anschliessend auf Tellern serviert.» Anita

Zutaten

Eine hitzebeständige Form oder Pfanne mit Deckel
ca. 50 gLöffelbiscuits
2-3 ELOrangenliqueur oder Orangensaft
250 gHimbeeren oder andere Früchte (je nach Saison)

Für die Vanilleglace:
300 mlMilch
250 ml Rahm
1Vanillestängel, aufgeschnitten
60 gZucker
3Eigelb

Für die Souffléemasse:
3Eigelb
60 gZucker
3Eiweiss
1 Prise Salz
etwasZitronenschale, nach Belieben

Anleitung

1 | Für die Glace Milch, Rahm und Vanillestängel zusammen aufkochen, 10 Minuten ziehen lassen und anschliessend den Vanillestängel entfernen. Zucker und Eigelb zusammen cremig rühren. Die Vanillemilch dazu giessen, dabei mit dem Schwingbesen rühren. Die Flüssigkeit in die Pfanne zurück giessen und unter stetigem Rühren solange erhitzen bis die Flüssigkeit sämig gebunden ist. Die Creme darf nicht kochen.

2 | Den Vanillestängel entfernen und auskühlen lassen. In der Glacemaschine gefrieren oder im Tiefkühler 4-6 Stunden durchfrieren lassen, nach einer Stunde gut durch rühren.

3 | Den Boden der Förmchen mit den Löffelbiscuits auslegen und mit dem Liqueur (oder Orangensaft) beträufeln. Mit Vanilleglace bedecken. Es sollte noch ein Rand von ca. 2 cm frei bleiben. Die Himbeeren darauf verteilen und die Förmchen in den Tiefkühler stellen. Das Dessert kann bis hier hin sehr gut vorbereitet werden.

4 | Für die Souffléemasse Eigelb und Zucker schaumig schlagen (Küchenmaschine) und die abgeriebene Zitronenschale beigeben. Das Eiweiss zu Schnee schlagen (evtl. unter Beigabe von 1 EL Zucker) und sorgfältig unter die Eigelbmasse ziehen. Mit einem Esslöffel die Masse auf die vorbereiteten Förmchen verteilen und auf einem Backblech in den Ofen geben bis die Masse leicht Farbe bekommt. Dies dauert etwa 1-2 Minuten. Wichtig: Backofen auf Grillstufe vorheizen 220°C (Gaggenau Dampfbackofen mit Grillfunktion). Auf der obersten Rille 1-2 Minuten gratinieren.

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