639 Sardinen aus der Dose
Wer vermutet, die Konservendose habe in der gehobenen Kochkunst nur noch für Pelati Verwendung, der irrt. In der trendigen Schuhmann’s Bar in München habe ich einen Snack mit Ölsardinen bestellt. Diese werden in der Dose auf dem Teller, mit kräftigem Brot, Butter und in kleine Würfel geschnittenen roten Zwiebeln serviert. Immerhin nimmt man dem Gast das manchmal knifflige Öffnen der Dose ab.
Golden glänzend, ohne Banderole oder Beschriftung, ist sie bestens geeignet als Ergänzung für die Sammlung von schönen kulinarischen Verpackungen. Ölsardinen sind Kraftnahrung, passend für eine anstrengende Wanderung, da auch ideal zu transportieren.
Wer erinnert sich nicht an den Kampf mit den Tücken der Sardinendose? Zuerst war die Hürde des Dosenöffnens zu nehmen (siehe Zeichnung auf Seite 210). Da gab es ein Art Schlüssel, mit dem das Blech des Deckels aufgerollt wurde, was nicht immer funktionierte. Schlussendlich kamen dann Zange oder Schraubenzieher aus der Werkzeugkiste zu Ehren und so manchmal auch die Hausapotheke zum Einsatz. Heutzutage zieht man an einem Ring, der leider abbrechen kann…
Bei Elisabeth Fülscher (Nr. 639) finden wir ein Rezept, welches uns zu einer aufgefrischten Variante herausfordert. Den Bierteig (Nr. 931) lassen wir weg und freuen uns dafür an der silbrig glänzenden Sardinenhaut, die zwischen den saftig-grünen Kräutern unseres Frühlingsrezepts schimmert. Erstklassige Sardinen sind in gutem Olivenöl verpackt und jahrelang haltbar. Gut sortierte Geschäfte führen auch Dosensardinen, die Wasser anstelle von Öl enthalten. Das Wasser giessen wir ab und erweitern so unsere Möglichkeiten der Rezeptgestaltung.
Eine nicht gerade billige Variante sind die Jahrgangssardinen. Vor mir liegt eine Dose mit dem Jahrgang 2012, die eine besonders sorgfältige Verarbeitung und einen mehrjährigen Reifeprozess hinter sich haben. Ob sich der Preisunterschied lohnt, sei dahingestellt. Max Rigendinger
Zutaten für vier Personen
1 Dose | Sardinen, in gutem Olivenöl eingelegt (ca. 100 g netto) |
500 g | kleine, festkochende Kartoffeln |
2 | Knoblauchzehen, in feinen Scheiben |
1 | Peperoncino, entkernt und in feine Streifen geschnitten |
1 Hand voll | Kräuter, je nach Saison (z.B. Löwenzahn oder Rucola) |
Meersalz und Pfeffer | |
1 EL Zitronensaft |
Anleitung
1 | Die Sardinen abtropfen, das Öl behalten. Die Kartoffeln kochen und schälen (neue Kartoffeln nicht schälen).
2 | Knoblauch und Peperoncini in einer Pfanne im Sardinenöl leicht bräunen. Nach Belieben zusätzliches Öl und Zitronensaft beigeben. Kartoffeln längs in Stücke schneiden, sorgfältig nach und nach beigeben und sofort mischen, so kleben sie nicht. Kräuter beigeben und abschmecken.
Anmerkungen: Lauwarm sind die Kartoffeln besonders gut. Dosensardinen sind in der Regel ohne Kopf und können ganz verwendet werden. Dosenöl nur verwenden, wenn es erstklassig ist.
Je nach Appetit 2 Dosen verwenden.
Liebe Susanne,
Ich habe das Sardinen-Rezept ausprobiert. Es ist sehr einfach herzurichten und schmeckt für Fischliebhaber grossartig. Mit einem grünen Salat, zaubert man in kurzer Zeit ein wunderbares Znacht auf den Tisch. Zudem hat gehören Büchsensardinen und Kartoffeln zum eisigen Vorrat. Danke für das Rezept herzliche Grüsse Erich
Lieber Erich toll dass Du auch an so einfachen Rezepten Freude hast. Susanne
Was ist den sonst noch im „eisigen“ Vorrat und wo wird der aufbewahrt?
Ich kenne nur den „eisernen“ Vorrat. Waltraut
Ist ja toll.Ich koche gerne und Sie korrigieren gerne.
Schade, dass Sie so bedupft sind. Auch ich koche sehr gern. Eine gewisse Genauigkeit gehört auch da dazu. Und so hat mich halt interessiert, ob es eine mir nicht bekannte Aufbewahrungsart gibt.
die öl war nicht so lecker wie die dose
Hi,
Habe ich das richtig verstanden das die Dosensardinen nicht gekocht werden müssen und einfach so essen?
LG, Luc
Dosensardinen sind bereits gekocht, müssen also nicht mehr gekocht werden.
Dieses Gericht ist ein Herbstfavorit für mich und kann auch sehr schön als Vorspeise verkleinert werden. Ich „dekoriere“ den Teller mit Kapuzinerkresseblüten, die sowohl farblich als auch geschmacklich ein Feuerwerk veranstalten. Salat dazu gibt es was auch immer der Garten noch hergibt. Lecker sind hier besonders Erbsenjungpflanzen (die kann man schnell noch im August aussäen).